Latest update Juli 30th, 2024 11:50 AM
Vaterschaftstest: Die Kosten und wie er funktioniert
Ein Vaterschaftstest ist ein DNS-Test, der durchgeführt wird, um festzustellen, ob ein bestimmter Mensch der biologische Vater eines bestimmten Kindes ist. Jeder von uns erhält die Hälfte unserer DNS (die Hälfte unserer Gene) von unserer biologischen Mutter und die andere Hälfte von unserem biologischen Vater. In einem Vaterschaftstest stellen wir die Frage, ob die DNS des angeblichen Vaters diejenigen Gene enthält, die das Kind von seinem biologischen Vater geerbt (oder möglicherweise geerbt) hat.
Wie genau ist der Test?
Wenn der angebliche Vater diese Gene nicht besitzt, dann kann er nicht der biologische Vater sein und die Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft ist null. Wenn der angebliche Vater diese Gene besitzt, dann kann er als der biologische Vater nicht ausgeschlossen werden, und die Wahrscheinlichkeit der Vaterschaft wird in den meisten Fällen mehr als 99,9% betragen.
Auch eine Probe der Mutter sollte in einem DNS-Vaterschaftstest getestet werden. Wieso? Es wird für die höchste Genauigkeit in einem DNS-Vaterschaftstest empfohlen, die Mutterprobe möglichst zu testen, denn wir können auf diese Weise genau feststellen, welche Hälfte der Gene des Kindes von ihr stammt (und somit welche Hälfte vom Vater stammt). Das Testen der Mutter bestätigt auch, dass das richtige Kind getestet wurde, weil die Mutter ihr Kind genetisch angleichen muss. In den meisten Fällen werden schlüssige Ergebnisse auch erreicht, wenn die Mutter nicht getestet wird. Solche Vaterschaftstests zeigen jedoch eine größere Wahrscheinlichkeit, dass die Gene eines angeblichen Vaters aufgrund zufälliger Chancen mit dem Kind übereinstimmen. Wenn die Mutter nicht getestet wird, kann dies auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das Kind absichtlich (täuschend) ersetzt wird. Dies kann besonders wichtig sein, wenn das Kind ein Neugeborenes ist und / oder wenn der angebliche Vater das Kind nie zuvor gesehen hat.
Wie werden DNS-Proben gesammelt?
Bei den meisten Vaterschaftstests werden die Proben, die das Labor als DNS-Quelle verwendet, Wangenschleimhautabstriche (WSA) genannt. Dies sind Epithelzellen, die durch Reiben der Innenseite der Wange des Mundes mit sterilen Wattestäbchen gesammelt werden. Die Entnahme von Abstrichproben ist nicht invasiv, völlig schmerzfrei und kann bereits am Tag der Geburt durchgeführt werden. Andere Arten von Proben – wie Blut, Sperma, Nagelschnipsel, Haarfollikel und pränatale Proben – können ebenfalls verwendet werden, aber diese werden nur unter besonderen Umständen empfohlen, wo Wangenschleimhautabstriche nicht erhalten werden können. Die Ergebnisse eines Vaterschaftstests werden für Tests mit WSA oder Blut (oder anderen Proben) gleich, da die DNS in unseren Wangenzellen derjenigen in allen anderen Zellen unseres Körpers gleich ist.
Welche Infos gibt ein DNS-Vaterschaftstest zur Person?
Gibt ein DNS-Vaterschaftstest weitere relevante Informationen über Ihre genetische Veranlagung für medizinische Erkrankungen? Überhaupt keine. Die genetischen Tests, die durch einen DNS-Vaterschaftstest durchgeführt werden, liefern keine medizinisch relevanten Informationen zu einer Person. Ganz im Gegenteil – die DNS-Tests, die zum Feststellen der Vaterschaft eingesetzt werden, können nur zu diesem Zweck benutzt werden. Diese Tests bestehen ansonsten aus DNS-Sequenzen, die keine bekannte Funktion haben.
Die Kosten
Ein einfacher Test kostet ab ca. 130,- € bis hin zu 400,- €. Standardgutachten, die uns bekannt sind und den amtlichen Richtlinien entsprechen, können mehr als 500,- € kosten. Auch mit Ausgaben für Transport und die Probeentnahme muss man rechnen. Wenn Sie einen Test im Ausland durchführen lassen, kann die Kosten 1.500,- € überschreiten.
